Inga

Inga Ali, Gründerin

Wenn ich groß bin...

Timmendorfer Strand. Urlaub mit Oma. Jeden Abend kommt die Hotelchefin in einem wunderschönen Kleid die Treppe hinunter und fragt die Gäste nach ihrem Befinden.

Eine Erscheinung „Wenn ich groß bin, werde ich auch Hotelchefin.“

Das denkt sich Inga.

Alle anderen denken etwas anderes.

Denn Inga kommt aus einer erfolgreichen Kaufmannsfamilie. Ihre Kinderwelt besteht aus Mama, Papa, Bruder, Schulbuch, Schokolade, Kaufmannsladen, Kundenwünschen und Lebensmittelpreisen. Alle Wege führen für sie in einen Markt mit bunt gefüllten Regalen. Natürlich. Bis auf die kleinen Fluchten mit Oma ans Meer.

Handel? Hebamme? Hotel!

Als Inga eine Ausbildung machen soll, entscheidet sie sich gegen den Handel und für eine Zukunft als Hebamme – aber die Ausbildungsplätze sind rar und Inga geht leer aus. Hin und wieder sind scheinbare Katastrophen vom Leben ausgeklügelte Glücksbringer. Jetzt erinnert sich Inga wieder an den Timmendorfer Strand und ihren Kleinmädchentraum. Sie absolviert eine Ausbildung in der Gastronomie. „Bist Du Dir sicher? Du könntest es dir leichter machen.“ sagt Oma.
Und weil sich Inga sicher ist, ist auch Oma sicher.

Wanderjahre

Inga zieht es hinaus. An die „Restaurantfachfrau“ schließt sie ein Studium der Hotelbetriebswirtschaftslehre an. Sie geht nach Berlin und von dort in die USA. Sicherheit gegen Entdecken. Vertrautheit gegen Freiheit. Suchen und finden. Inga verliebt sich nicht nur in das Land …

Die schraffierte Linie

Zurück in Niedersachsen zu sein bedeutet: einfädeln auf den schraffierten Linien. Inga wird Mutter einer kleinen Tochter. Sie geht in den Handel und wird Geschäftsführerin im elterlichen Betrieb. Die Spuren hin zu einer Handelskarriere sind schon als kleine Floor-Minder auf den Weg geklebt, bevor sie noch ihre Füße auf den Boden gesetzt hat, als sie für ein Führungskräfteseminar eine Eventlocation sucht …

WildLand

Inga findet das WildLand, ein Hotel in der Südheide in Hornbostel an der Aller. Fachwerk und roter Backstein. Malerisch. Magisch. Sie fühlt sich angezogen, eingeladen, willkommen, irgendwie daheim. „Wenn dieses Hotel eines Tages zum Verkauf steht, ich werde es kaufen,“ denkt Inga. Alle anderen hätten anders gedacht. Inga kommt aus einer Kaufmannsfamilie. Angesehen.

Kreuzung

Inga ist inzwischen Inhaberin eines Familienunternehmens. Alleinerziehend, aber nicht einsam. Beruflich fest in der Spur. Emotional unbemerkt abwegig. Da erfährt sie, dass das WildLand zum Verkauf steht. „Quatsch!“ denkt sie, „alleinerziehende Hotelchefin“ und fährt hin. Nur aus Neugier. „Bist Du Dir sicher? Es ist eine große Aufgabe.“ sagt Oma. Und weil sich Inga sicher ist, ist auch Oma sicher.

Heute

Heute ist Inga Inhaberin eines Hotels namens WildLand. Das Restaurant heißt Lisbeth, nach ihrer über alles geliebten Großmutter. Nicht nur, weil die Speisen hier für sie nach Geborgenheit und Liebe schmecken. Es ist auch eine Hommage an ihr Vertrauen in Ingas Entscheidungen. Eine Liebe, die nicht blind ist, aber bedingungslos und Sicherheit gibt für das ganze Leben. Die Gewissheit, auf sich selbst vertrauen zu können.

Und weil die Küche des WildLands viel zu groß ist, um nur Hotelgäste glücklich zu machen, denkt Inga jetzt immer wieder an Pascal, eine Begegnung aus ihrer Handelskarriere …